Mit Lenkungsabgaben wird ein nicht erwünschtes Verhalten besteuert und dadurch relativ zu anderen Verhaltensweisen weniger attraktiv gemacht. Lenkungsabgaben haben viele Vorteile: Sie sind gesamtwirtschaftlich erheblich effizienter und deutlich kostengünstiger als Fördermassnahmen wie Subventionen. Lenkung wirkt überall und auf jede einzelne energierelevante Entscheidung von Haushalten und Unternehmen. Dadurch werden die Effekte breiter gestreut. Mit einer Förderstrategie verlieren zudem unter dem Strich fast alle Haushalte, weil sie zwar die Finanzierung berappen, aber nicht profitieren. Demgegenüber wird mit einer Lenkung ein Drittel der Haushalte sogar bessergestellt.Projekt «Förder- oder lenkungsbasierte Energiepolitik».
Dennoch stossen Lenkungsmassnahmen auf eine überdurchschnittlich grosse Ablehnung. Dies hat damit zu tun, dass ein Grossteil der Bürgerinnen und Bürger die unterschiedlichen Wirkungsmechanismen von Lenkungs- und Fördermassnahmen nicht verstehen.Projekt «Akzeptanz erneuerbarer Energie». Zudem werden Massnahmen wie Gebühren und Verbote, mit denen ein unerwünschtes Verhalten eingeschränkt wird, mehrheitlich negativ bewertet.Projekt «Sanfte Anreize und Energieverbrauch» und Projekt «Kollaborativer Konsum: Hype oder Versprechen?».
Ähnliches gilt auch für die Wirtschaft. Regulierungen und lenkende Steuern werden zwar mehrheitlich abgelehnt. Ohne Druck ändern Unternehmen ihre Praktiken jedoch kaum.Projekt «Kollaborativer Konsum: Hype oder Versprechen?». Generell befürworten Unternehmen klare gesetzliche und regulatorische Rahmenbedingungen, auch wenn diese für sie herausfordernd gestaltet sind.Projekt «Modernisierung der Abfallwirtschaft». Explizit erwünscht ist eine staatliche Lenkung in Form einer Top-down-Förderung in erster Linie im Zusammenhang mit der Propagierung neuer Technologien.Projekt «Dezentrale Energiesysteme und Gesellschaft». So oder so scheint die Art und Weise der staatlichen Lenkung aber kaum einen Einfluss auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu haben, wie eine vergleichende Untersuchung von Unternehmen in Deutschland (starkes Gewicht auf Steuern und Subventionen), Österreich und der Schweiz (hauptsächlich Markt- und freiwillige Übereinkünfte) zeigt.Projekt «Energiebezogene Innovationen».